Bäume und Wälder sind auffallend „jugendlich“. Nur etwa 8% der Wälder in Mitteleuropa sind älter als 130 Jahre. Es gibt keine Urwälder (also Wälder, die „seit jeher“ ohne menschliche Beeinflussung sind und waren), nur wenige Wälder weisen zumindest noch kleine Abschnitte auf, in welchen das vorstellbar ist (z.B. im Nationalpark Kellerwald-Edersee).
Archebäume und Biodiversität
Damit einher geht ein Artenschwund an xylobionten Tier- und Pilzarten, die auf Holz in all seiner Vielfalt angewiesen sind.
Manchmal findet man einzelne Bäume, alt, knorrig, groß, hohl, mit Ausbruchstellen, Pilzfruchtkörpern, Saftstellen, Einmorschungen, Spechtlöchern, … diese kann man schnell als Archebäume identifizieren.
Nur anders als die biblische Arche landet dieser Baum nirgends an, um seine wertvolle Fracht weiterzugeben. Mit dem Baum stirbt dort dann auch irgendwann alles Leben, all die möglicherweise seltenen, geschützten oder einfach nur wertfrei vorhandenen Arten, die nicht mobil sind, um mit viel Glück geeignete Lebensräume in weiterer Entfernung zu finden.
Künstliche Mulmhöhlen – Trittsteine für seltene Arten
Daher gibt es die Bestrebung, „nachzuhelfen“, Trittsteine in Raum und Zeit zu schaffen.
In meiner Masterarbeit habe ich dazu 2009 ein Projekt begonnen, das zeigen wird, wie und ob durch künstliche Induktion Baumhöhlen entstehen können.
Die ANL – die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege – hat dazu im August 2021 eine neue Praxisbroschüre veröffentlicht: Naturschutz mit der Kettensäge.
Die vorgestellten Techniken lassen sich natürlich nicht nur im Wald anwenden, sondern, mit entsprechendem Konzept, auch an anderen Bäumen.
Ich persönlich freue mich, dass ich bei diesem gelungenen Werk mitarbeiten konnte und meine Erfahrungen, die ich seit 2009 mit der künstlichen Schaffung von Baumhöhlen machen konnte miteinfließen. Hier finden Sie die ANL – Themenseite Künstliche Baumhöhlen.
Hier geht’s zur Pressemitteilung.
Und hier zum Download der Broschüre „Naturschutz mit der Kettensäge“.
Artenschutz und Baumkontrolle
Haben Sie Fragen zum Thema Schaffung neuer Habitate am und im Baum?
Vieles läßt sich wunderbar mit der Verkehrssicherheit vereinbaren und leicht und kostengünstig umsetzen.
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